Beschreibung
Was ist Nicorette und wofür wird es angewendet?
Nicorette gehört zu einer Gruppe von Arzneimitteln, die zur Raucherentwöhnung eingesetzt werden.
Nicorette enthält als Wirkstoff Nicotin, das über die Mundschleimhaut in den Körper gelangt.
Durch die Zufuhr von Nicotin mittels Nicorette wird erreicht, dass die durch einen Nicotinentzug
auftretenden Entzugserscheinungen nicht oder zumindest in deutlich abgeschwächter Form auftreten
und so das Rauchverlangen des Patienten reduziert wird. Zu diesen Entzugserscheinungen zählen vor
allem Reizbarkeit, Unruhe, Angst, vermehrter Appetit, Konzentrations- und Einschlafstörungen, die
den Patienten in vielen Fällen dazu veranlassen, das Rauchen wieder aufzunehmen.
Nicorette dient als Hilfe und erleichtert die Entwöhnung auch in schwierigen Fällen, wobei eine
entsprechende Motivation, Willensstärke und Ausdauer notwendige Voraussetzungen für jede
Entwöhnungskur sind.
Wenn Sie mit dem Rauchen aufhören oder den Zigarettenkonsum einschränken wollen, wird Nicorette
Sie dabei unterstützen und kann daher eingesetzt werden:
– zur Raucherentwöhnung bei Rauchern, die das Rauchen aufgeben wollen
– als Hilfsmittel für Raucher während bestimmter Zeiträume, in denen ein Zigarettenkonsum nicht
möglich oder nicht erwünscht ist (temporäre Abstinenz)
– zur Einschränkung des Zigarettenkonsums bei Rauchern, die das Rauchen nicht aufgeben wollen
oder können.
Durch zusätzliche Beratung und unterstützende Maßnahmen kann die Erfolgsrate verbessert werden.
Was sollten Sie vor der Anwendung von Nicorette beachten?
Nicorette darf nicht angewendet werden,
– wenn Sie allergisch gegen Nicotin oder einen der in Abschnitt 6. genannten sonstigen Bestandteile
dieses Arzneimittels sind
– bei Nichtrauchern, Gelegenheitsrauchern und Kindern unter 12 Jahren.
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, bevor Sie Nicorette anwenden, wenn Sie an einer
der folgenden Erkrankungen leiden:
– wenn Sie vor kurzem (innerhalb der letzten 3 Monate) einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall
erlitten haben.
– wenn Sie Schmerzen im Brustkorb (instabile Angina pectoris) oder Angina pectoris in Ruhe
haben.
– wenn Sie eine Herzerkrankung haben, die die Geschwindigkeit Ihres Herzschlags oder Ihren
Herzrhythmus beeinflusst.
– wenn Sie an Bluthochdruck leiden, der durch Arzneimittel nicht ausreichend eingestellt ist.
– wenn Sie eine schwere oder mittelschwere Lebererkrankung haben.
– wenn Sie an einer schweren Nierenerkrankung leiden.
– wenn Sie eine Zuckerkrankheit (Diabetes) haben.
– wenn Ihre Schilddrüse überaktiv ist.
– wenn Sie einen Tumor der Nebennieren (Phäochromozytom) haben.
– wenn Sie ein Magen- oder ein Zwölffingerdarmgeschwür haben.
– wenn Sie an einer Entzündung der Speiseröhre (Ösophagitis) leiden.
Ihr Arzt wird die Risiken einer Nicotin-Ersatztherapie gegen die des Weiterrauchens sorgfältig
abwägen.
Es kann eine übertragene Abhängigkeit von Nicorette Inhalationen auftreten, die allerdings unüblich,
weniger schädlich und leichter zu durchbrechen ist.
Um Nebenwirkungen und Überdosierung zu vermeiden, sollten Sie nicht gleichzeitig mit der
Anwendung der Inhalationen rauchen.
Nicorette Inhalationen sollten bei Patienten mit chronischen Atemwegserkrankungen und obstruktiver
Lungenerkrankung mit Vorsicht angewendet werden. In solchen Fällen können andere
Darreichungsformen von Nicorette verwendet werden.
Bei Personen, die nicht die Gewohnheit haben, den Tabakrauch zu inhalieren, kann ein überhöhter
Konsum von Nicorette Inhalationen möglicherweise zu Übelkeit, Schwäche und Kopfschmerzen
führen (wie dies auch der Fall sein kann, wenn solche Patienten Tabakrauch inhalieren).
Bei Eintritt einer Schwangerschaft sowie während der Stillzeit sollten Sie möglichst jede
Nicotinzufuhr vermeiden (siehe auch „Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit”).
Gefahr bei Kindern
Nicotindosen, die von erwachsenen Rauchern während der Behandlung problemlos vertragen werden,
können bei Kindern schwere Vergiftungserscheinungen hervorrufen, die tödlich verlaufen können.
Wenn ein Kind eine Patrone (ungebraucht oder gebraucht) verschluckt, daran kaut oder
lutscht, besteht das Risiko einer Vergiftung. Nicorette muss daher unbedingt für Kinder
unzugänglich aufbewahrt werden (siehe Abschnitt „Wenn Sie eine größere Menge Nicorette
angewendet haben, als Sie sollten“).
Anwendung von Nicorette zusammen mit anderen Arzneimitteln
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden,
kürzlich andere Arzneimittel eingenommen/angewendet haben, oder beabsichtigen, andere
Arzneimittel einzunehmen/anzuwenden.
Wenn Sie das Rauchen aufgeben, kann sich durch die Umstellung des Körpers die Wirkung von
Insulin verstärken. Wenn Sie zuckerkrank sind und Insulin benötigen, wird daher Ihr Arzt unter
Umständen Ihre Insulindosis reduzieren.
Auch die Wirksamkeit anderer Arzneimittel kann sich erhöhen:
– Theophyllin zur Behandlung von Asthma
– Tacrin zur Behandlung der Alzheimer-Krankheit
– Clozapin zur Behandlung der Schizophrenie
– Ropinirol zur Behandlung der Parkinson-Krankheit.
Schwangerschaft, Stillzeit und Fortpflanzungsfähigkeit
Wenn Sie schwanger sind oder stillen, oder wenn Sie vermuten, schwanger zu sein oder beabsichtigen,
schwanger zu werden, fragen Sie vor der Anwendung dieses Arzneimittels Ihren Arzt oder Apotheker
um Rat.
Schwangerschaft
Es ist sehr wichtig, während der Schwangerschaft mit dem Rauchen aufzuhören, da Rauchen zu einem
verminderten Wachstum Ihres Babys und auch zu einer Frühgeburt oder Totgeburt führen kann. Am
besten ist es, wenn Sie das Rauchen während der Schwangerschaft ohne die Anwendung
nicotinhaltiger Arzneimittel aufgeben können. Falls Ihnen das nicht gelingt, sollen Sie Nicorette
Inhalationen nur nach Rücksprache mit dem Arzt oder Apotheker anwenden.
Stillzeit
Nicotin ist während der Stillzeit zu vermeiden, da es in die Muttermilch übergeht und Ihr Kind
beeinträchtigen kann. Wenn Ihnen Ihr Arzt die Anwendung von Nicorette Inhalationen empfohlen hat,
sollen Sie die Inhalationen unmittelbar nach dem Stillen und nicht in den letzten zwei Stunden vor
dem Stillen anwenden.
Fortpflanzungsfähigkeit
Rauchen kann nachteilige Wirkungen auf die weibliche und männliche Fertilität (Fruchtbarkeit)
haben. Es ist nicht bekannt, welchen spezifischen Anteil Nicotin an diesen Wirkungen hat. Frauen mit
Kinderwunsch sollen aber nach Möglichkeit weder rauchen noch eine Nicotinersatztherapie
durchführen. Obwohl das Rauchen negative Wirkungen auf die männliche Zeugungsfähigkeit haben
kann, gibt es keine Hinweise darauf, dass bei Männern unter Nicotinersatztherapie besondere
empfängnisverhütende Maßnahmen erforderlich wären.
Verkehrstüchtigkeit und Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen
Nicorette hat keinen oder nur einen sehr geringen Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die
Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen.
Wie ist Nicorette anzuwenden?
Wenden Sie dieses Arzneimittel immer genau wie in dieser Packungsbeilage beschrieben bzw. genau
nach Anweisung Ihres Arztes oder Apothekers an. Fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach,
wenn Sie sich nicht sicher sind.
Kinder und Jugendliche:
Jugendliche im Alter von 12 – 18 Jahren dürfen Nicorette Inhalationen nur nach Rücksprache mit
ihrem Arzt verwenden. Kinder unter 12 Jahren dürfen Nicorette Inhalationen nicht anwenden.
Erwachsene und ältere Personen
Sie können jedes Mal, wenn Sie ein Verlangen nach Zigaretten spüren, Nicorette Inhalationen
anwenden. Um die Erfolgschancen der Raucherentwöhnung zu erhöhen und Rückfälle zu vermeiden,
ist es wichtig, dass Sie täglich eine ausreichende Menge Nicorette Inhalationen anwenden.
Bei Rauchern über 60 Jahre erwies sich Nicorette gleich wirksam wie bei jüngeren Altersgruppen.
Die empfohlene Dosis finden Sie in der Gebrauchsinformation
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
Wie alle Arzneimittel kann auch dieses Arzneimittel Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem
auftreten müssen.
Nicorette Inhalationen kann die gleichen Nebenwirkungen hervorrufen wie andere Arten der Nicotinzufuhr. Die meisten Nebenwirkungen treten zu Beginn der Behandlung auf und hängen im
Allgemeinen von der Dosis ab, die Sie anwenden.
Wirkungen, die mit der Raucherentwöhnung in Zusammenhang stehen (Nicotinentzug)
Einige der unerwünschten Wirkungen, die bei Ihnen auftreten können, wenn Sie mit dem Rauchen
aufhören, können Entzugserscheinungen sein aufgrund der Abnahme der Nicotinzufuhr.
Zu diesen unerwünschten Wirkungen zählen:
– Reizbarkeit, Frustration, Ungeduld oder Zorn
– Ängstlichkeit, Ruhelosigkeit oder Konzentrationsstörungen
– Nächtliches Erwachen oder Schlafstörungen
– Gesteigerter Appetit oder Gewichtszunahme, Verstopfung
– Gedrückte Stimmung
– Starkes Rauchverlangen
– Langsamer Herzschlag
– Zahnfleischbluten
– Schwindel oder Benommenheit
– Husten, Halsentzündung, verstopfte oder laufende Nase
Wenn folgende schwere seltene Nebenwirkungen (Anzeichen eines Angioödems) auftreten, beenden
Sie die Anwendung von Nicorette Inhalationen und suchen Sie sofort einen Arzt auf:
– Schwellung von Gesicht, Zunge oder Rachen
– Schwierigkeiten beim Schlucken
– Nesselausschlag zusammen mit Atembeschwerden
Wenn Sie das Rauchen einstellen, kann es auch zu Mundgeschwüren kommen. Der Grund dafür ist
nicht bekannt.
Beim Rauchen treten neben den Nicotin-Effekten zusätzliche Risiken durch die bekannten
schädigenden Einflüsse von Bestandteilen des Zigarettenrauchs wie zum Beispiel Kohlenmonoxid und
Teer auf.
Zu Beginn der Behandlung können leichte Rachenreizungen auftreten, ebenso ist vermehrter
Speichelfluss möglich. Übermäßiges Schlucken von gelöstem Nicotin kann Schluckauf verursachen.
Mögliche Nebenwirkungen
Nebenwirkungen mit oralen Nicotindarreichungsformen aus klinischen Studien und seit
Markteinführung
Sehr häufig (kann mehr als 1 von 10 Behandelten betreffen)
Kopfschmerzen, Husten, Schluckauf, Übelkeit, Reizungen in Mund oder Hals.
Häufig (kann bis zu 1 von 10 Behandelten betreffen)
Überempfindlichkeit, Geschmacksstörungen, Missempfindungen, Durchfall, Verdauungsbeschwerden,
Mundtrockenheit, vermehrter Speichelfluss, Entzündung im Mund, Erbrechen,
Blähungen, Bauchschmerzen, Brennen (am Verabreichungsort), Erschöpfung.
Gelegentlich (kann bis zu 1 von 100 Behandelten betreffen)
Abnorme Träume, Herzklopfen, Herzrasen, Hitzewallung, Bluthochdruck, Verkrampfung der Muskeln
der Atemwege, Stimmstörung, Atemnot, verstopfte Nase, Schmerzen im Mund und Rachen, Niesen,
Engegefühl im Hals, Aufstoßen, Entzündungen der Zunge, Blasen und Abschilferung der Mundschleimhaut, Taubheitsgefühl im Mund, Schwäche, Beschwerden und Schmerzen im Brustbereich,
Unwohlsein, übermäßige Schweißproduktion, Juckreiz, Hautausschlag, Nesselsucht, Schmerzen in der
Kaumuskulatur (mit Nicotinkaugummi).
Selten (kann bis zu 1 von 1.000 Behandelten betreffen)
Schluckstörung, verminderte Empfindlichkeit im Mund, Würgen.
Nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Überempfindlichkeitsreaktionen (Anaphylaxie), verschwommenes Sehen, vermehrte Tränensekretion,
Trockenheit im Rachen, Magen-Darm-Beschwerden, schmerzende Lippen, Schwellung von Gesicht,
Zunge oder Rachen (Angioödem), Hautrötungen, Muskelverhärtung (mit Nicotinkaugummi).
Was Nicorette enthält
– Der Wirkstoff ist: Nicotin. 1 Patrone enthält 15 mg Nicotin.
– Die sonstigen Bestandteile sind: Levomenthol und eine durchlässige Kunststoffschicht aus
Polyethylen.